Die Zeiten des guten alten Karteikartenschranks sind für Bibliothekarin Simone Marquardt, Leiterin der Stadtbibliothek Altentreptow, schon lange Geschichte. Es ist bald 100 Jahre her, das eine Buchausleihe in Treptow a.Toll. in der Turnhalle Schulstraße eingerichtet wurde. Das digitale Zeitalter ist in der Schulstraße 22 bereits vor geraumer Zeit angebrochen. Das neue Zauberwort heißt Dark Fibre.
Fotos: neu.sw
Lehrerin Stefanie Kramer sucht gerade am Bibliotheks-PC nach Büchern über Zahlen für ihren Unterricht. 

Die Medienverwaltung wird bereits seit 2011 per Computer erledigt. So lange leitet Simone Marquardt die Stadtbibliothek schon. Neben 15.000 Büchern, CDs und Spielen  bietet die kommunale Einrichtung 90.000 digitale Medien wie eBooks, eAudio oder ePaper per Onleihe. Das sei gleichermaßen beliebt wie bequem, weiß die Bibliothekarin.  In diesem Jahr wurde ein weiterer technischer Meilenstein in Sachen Digitalisierung gesetzt. Die Bibliothek ist per Dark Fibre mit den Servern im Rathaus verbunden. Über diese „dicke“ Leitung, die auf der Glasfaser-Technologie basiert, und im Rahmen des GLASNOST-Projektes für den Breitbandausbau in der Region, werden alle wichtigen Bibliotheksdaten zwischen Datenbank und Bildschirm hin und her geschickt.  

Stefan Radicke, Fachgebietsleiter IT bei der Stadt Altentreptow erinnert sich noch gut an die Zeiten, als die Datenströme der Verwaltung – auch mit der Bibliothek und dem Bauhof und weiteren Standorten im Stadtgebiet – per Richtfunk flossen. „Jede Schneeflocke, jeder Regen oder Sturm konnte da stören. Mit der hochmodernen Megabit-Glasfaseranbindung als Dark Fibre haben wir eine konstante, stabile und leistungsstarke Verbindung zum Beispiel zwischen Rathaus und Bibliothek“, erklärt der Verantwortliche für das Netzwerk.

Bereits 90.000 digitale Medien wie eBooks, eAudio oder ePaper sind per Onleihe ausleihbar.

Wo liegt nun der Vorteil für „Bücherwürmer“ und Bibliothekarinnen? „Wir sind in allem schneller geworden“, schätzt Simone Marquardt ein, „sogar am Freitagnachmittag“, wenn das alte Funknetz auch bei gutem Wetter schon mal überlastet war. Die Bücherei kann bequem alle ihre Medien erfassen und verwalten. Alle Leser haben von überall her digitalen Zugriff auf die virtuelle Ausleihe. 

Die Leser nutzen das Internet inzwischen zum Stöbern, Bestellen oder Verlängern von Fristen. So auch Lehrerin Stefanie Kramer, die gerade am Bibliotheks-PC nach Büchern über Zahlen sucht. Natürlich ist auch ihre Schule mittlerweile ans Glasfasernetz angeschlossen, das im Rahmen des geförderten Glasfaserausbaus GLASNOST von den Neubrandenburger Stadtwerken und ihrer Tochtergesellschaft neu-medianet aufgebaut wird. 

Die Stadtbibliothek-Altentreptow im Internet.

Was ist die exklusive „dunkle Faser“?

Dark Fibre
(dt. „dunkle Faser“) ist ein spezieller exklusiver Lichtwellenleiter-Strang, der unbeschaltet verkauft oder vermietet wird – eine Art „Standleitung“ zwischen räumlich entfernten Netzwerken, Servern oder anderen Geräten. Dieser Strang wird von Punkt zu Punkt „durchgespleißt“, wie die Fachleute es nennen.

Für Übertragung wie Übertragungsgeräte ist der Käufer oder Mieter verantwortlich. Seine „eigene“ Glasfaser im großen Netz nutzt er für die gesicherte Verknüpfung seines eigenen Netzes über das eigentlich offene Breitbandnetz. Für die „dunkle Faser“ kommen die in Lichtimpulse „verpackten“ Daten vom Kunden selbst.

Der Begriff Dark meint hier also, es werden in dieser speziellen Faser keine Lichtimpulse vom Netzbetreiber gesendet.
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